Donnerstag, 21. Mai 2020

Langweilig und nervig ist es jetzt hier auf den Philippinen

Nach dem Stellungswechsel mit dem Boot von Port Barton nach Puerto Princesa empfinde ich es als recht langweilig.
War das Segeln hierher noch recht schön, ist jetzt hier fast tote Hose. Eigentlich sind wir Segler es gewohnt uns frei schöne Plätze auszusuchen und bei Nichtgefallen weiter zu ziehen. Das geht jetzt schon seit fast 2,5 Monaten nicht mehr.



Wir dürfen die Boote hier nicht bewegen. Ich könnte zwar wegsegeln, aber kein Land im Umkreis erlaubt ankommende Boote. So heißt es halt abhängen.
Obsttheke im Supermarkt

Selbst Sauerkraut, Roggenbrot und Lakritz sind möglich





Viel schlafen, mit dem Fahrad zum Einkauf in den Supermarkt, etwas im Yachtclub sitzen und mit den wenigen anderen Seglern hier schnacken. Dann relaxen, Hörbuch hören, Sundowner, Film gucken und dann hoffen das die Schlafkabinentemperatur max 30 Grad ist. Darüber habe ich Schweißausbrüche und komme sehr schlecht ins Schlafen.

Hab mittlerweile 3 Ventilatoren über dem Bett
Hätte jetzt gern eine Klimaanlage um mein Schlafgemach runterkühlen zu können. Freunde von der Yara haben das. Mein Batterie/Solarsystem würde das auch locker schaffen. Bootssachen kann man hier fast nix kaufen, so kann ich nichts bauen oder größere Wartung machen.
Genug gejammert. Eigentlich jammere ich lieber mit Claus bei Rum und Cola. Das war immer sehr schön. Aber der steckt in Neuseeland fest.
Gut ist, das die Menschen hier recht freundlich sind. Sonntags grillen wir im Yachtclub und Bier darf dazu auch verkauft werden.

Fahrradfahren geht auf Straßen hier auch recht gut.

Trotzdem: Es ist einfach langweilig.

Somit habe ich das Abenteuer "Wie kommt man von hier nach Deutschland" gestartet.
Auch das kostet ordentlich Nerven.
Der Flughafen ist nur 5 km entfernt, aber es fliegen schon lange keine Flugzeuge mehr, nur manchmal Sweeper-Flüge, und keiner kann sagen wann das wieder losgeht. Vermutlich Mitte Juni.
Die letzte Fähre ist vor 2 Wochen gefahren. In dieser Zeit nehmen die eigentlich auch keine Passagiere mit, aber als Ausländer mit Extragenehmigung kann man das hinkriegen. Aber es ist nicht einfach.
Versuch 1 mit einem holländischen Sweeper-Flug rauszukommen war gescheitert. Hab keinen Sitz bekommen. 
Versuch 2 mit einem USA Sweeper-Flug rauszukommen war gescheitert. Nicht genug Interessenten. 
Versuch 3 mit einer Fähre, da bin ich grad dabei:
- Rauskriegen ob eine Fähre geht
- Beim DOT (department of tourism) in eine Liste eintragen, dass man die Fähre nutzen will
- Zum zuständigen Stadteil gehen um eine BHERT zu bekommen. Wollten die mir nicht geben, ich soll erst nochmal 2 Wochen in überwachte Quaratäne!!!! Hallo, das bin ich doch schon die meiste Zeit
- Zur Gesundheitsbekörde um eine "medical clearance" zu bekommen. Bekomme ich nicht, da ich kein Bhert Dokument vom Stadteil habe.
- Wieder zum DOT (gut das ich einFahrrad habe) und mit denen sprechen.
- Ich bekomme für gestern einen Termin mit dem Arzt und bekomme auch das Dokument
- Samstag soll die Fähre fahren. Dauer 44 Stunden
- Ich buche Flug von Manila über Seoul nach Frankfurt
- Gestern abend dann, neee die Fähre fährt erst Montag abend (vielleicht ???)
- Da passt der Flug nicht mehr und ich muss ihn stornieren
- Alles ist so ungewiss, das ich erst einen Flug buchen kann, wenn ich wirklich in Manila angekommen bin. Das heisst, das ich dann dort wohl noch ein paar Tage ein Hotel brauche.

War das Reisen früher doch so einfach!!!

Ich hoffe hier in den nächsten Wochen irgendwie wegzukommen. Das Boot bleibt dann an einer Mooring vom Yachtclub Abanico. Ich habe da ein gutes Gefühl. Keine Ahnung ob ich eine Change habe im November zurück zu meinem Boot zu kommen. Einige Segler, die eigentlich auch in ihre Heimatländer wollten, bleiben aus diesem Grund nun doch hier bei ihrem Boot.

Hier hänge ich nur schon drei Wochen an einer Mooring
Am liebsten wäre ich jetzt gern bei Freunden und Familie in Deutschland, oder aber auch in meiner Hütte in Kanada. Da fängt auch der Sommer an. Es ist sehr schön, grün, viel Platz und ordentlich Wasser drum herum.