Samstag, 28. Februar 2015

Tag 11 Bild

Emailing: fisch.jpg

Tag 11

Postion: 22° 44` South, 96° 33` West
Wind 8kn, Kurs 280, Speed 3kn, 60%Wolken, Luft 24°, Wasser 22°

Hab gestern Fischbesuch bekommen. Lag ganz oben auf dem Dach und hat wohl schon ne Weile nicht mehr gezappelt. Merkwürdigerweise habe ich von diesen fliegenden Fischen noch keine im Wasser gesehen.
Ich bin ja jetzt im südlichen Bereich des Passats. Der Wind kommt immer von hinten. Allerdings ist der Passat noch nicht stark. Immer mal wieder fällt der Parasailor (unterhalb 7kn) zusammen. Ich muß dann warten (auf mehr Wind) oder auch mal 1-2 Stunden motoren.
Die 23° Süd habe ich überschritten, werde (nach der Wetteranalyse) aber noch weiter nach Nord bis auf etwa 20° Süd gehen um einen gleichmäßigen Passat um die 15kn zu bekommen.
Gestern hatte ich 2 kleine Schäden. Eine Rolle ist leicht beschädigt und ein Teil des Relingdrahtes (etwa 1,4 m) hat sich verabschiedet. Hatte schon damit gerechnet, da dort die Achterschot des Parasailors immer langschabt. Hat wohl den Sicherungsring rausgeholt und das wars dann. Ich ersetzt das erstmal mit 4mm Spectra (Dyneema). Ich finde das Spectra-Seil ziemlich geil. Alwoplast realisiert alle Relingsdrähte damit. Werde ich vielleicht auch machen.
Noch ein paar emails und dann habe ich frei für den Rest des Tages. Es sei denn, der Wind sieht das anders.
Derzeit lese ich das Wuch von Jo "Suche Schiff egal wohin" von Sibille Burkhardt. So kann man auch reisen und erleben.
Ein besonderer Gruß nach Isenbüttel. Mein Patenkind Maximillian hat morgen Geburstag.

Freitag, 27. Februar 2015

Tag 10 Bild

Emailing: parasailor.jpg

Tag 10

Postion: 23° 22` South, 94° 56` West
Wind 10kn, Kurs 280, Speed 4,5kn, 80%Wolken, Luft 24°, Wasser 21°

Dieser Octopus hat sich nicht nur sehr bei mir an Deck fesgesaugt, sondern auch in den emails. Irgendwie ist der immer wieder als Bild mit rausgegangen. Zudem fehlen wohl auch ein paar Tage. Danke Anika für den Hinweis. Ich versuche das, auch wenn die Reihenfolge nicht stimmt nachzuschieben.

Die letzte Nacht war ok. Kein Starkwind. Ich bin jetzt auf 23 Grad Süd und wohl im Passatwind. Der ist im Moment und auch die nächsten Tage wohl eher schwach. Macht nix, muss ja nicht am Montag wieder im Büro sein :-).
Gut ist, dass ich damit raus bin aus den veränderlichen Winden. Hier im Passat kann es zwar auch mal Starkwind, aber keinen Sturm geben. Am meisten "Angst" habe ich eher mich mal mit einem Messer zu schneiden, Die Hand in die Seile zu bekommen wenn Dampf drauf ist, oder mir nen Zeh zu brechen. Ein Segelfreund hat sich am Anker unterwegs einen Zeh abgehauen. Kein Arzt weit und breit. Hat das "Abstück" mit Panzertape festgeklebt und war 2 Tage Tage später beim Arzt. War knapp, aber die Zeh ist wieder angewachsen !! Also aufpassen.

Das letzte Obst ist aufgegessen. Nun müssen Dosen ran.
Heute muss ich eine Wetteranalyse machen. Ich bin schon auf der Höhe von Gambier. Muss entscheiden ob ich noch weiter nach Nord gehe um besseren Passatwind zu finden.

Tag 7

Postion: 27° 17` South, 88° 10` West
Wind 10kn, Kurs 310, Speed 5kn, 10%Wolken, Luft 24°, Wasser 21°

Der Parasailor ist wieder oben und zieht mich dahin. Hoffentlich für einige Tage. Gestern konnte ich mal wieder einen Wal sehen. Aber nur kurz. Einmal Rücken, Schwanz und weg.
Ich habe chilenische Bordzeit und merke wie bei meinem Westkurs sich die Zeit immer mehr verschiebt. Derezeit wird es etwa um 9 Uhr hell und um 10 Uhr dunkel. Keine Ahnung in welcher Zeitzone ich bin. Auch egal. Hier spielt nur eine Rolle: Viel Wind / wenig Wind, wieviel Sonne, Wellenhöhe und -richtung, und das noch was im Kühlschrank ist.

Mit dem Schlafen klappt das recht gut. Meist schaue ich so bis im Mitternacht noch einen Spielfilm, checke danach Wetter, Kurs und Segelstellung. Dann lege ich mich hin. Neben mir liegt ein Smaprtphone mit aktiver Seekarte und Timer. Den Timer stelle ich derzeit auf 60 Minuten (manchmal auch 120) und penne dann ein. Vom Timer geweckt, horche ich kurz auf Wind und Welle, ein Blick auf die Seekarte (Kurs und Speed) auf dem Smartphone und weitergepennt.
Manchmal stehe ich auch auf und schaue rum, oder ändere die Segelstellung.
Parallel ist immer die Elektronik aktiv um mich vor Schiffen zu warnen.

Gestern abend gab es dann einen Knall. Ist doch glatt ein Drahtseil am Baumnock gerissen (Verbinung zur Großschot). Kaum zu glauben bei nur wenig Wind. Aber das beständige Schlagen des Baumes, zerstört sogar Stahl.
Jetzt habe ich umgestellt auf elastisches Dyneema-Seil. Hat bei gleicher Stärke die Belastbarkeit wie Stahl.

Tag 6

Postion: 28° 33` South, 86° 56` West
Wind 8kn, Kurs 320, Speed 4,5kn, 10%Wolken, Luft 22°, Wasser 20°

Seit gestern ist langsammes Dahinschleichen angesagt. Gestern drehte der schwache hin und her. Daher hieß es ständig die Segel anpassen. Der Parasailor ist auch nicht mehr im Einsatz. Unter 9kn steht der nicht vernünftig.
Aber auch mit 4,5kn (und ohne Motor) geht es beständig Richtung NNW zum Passat. Unschön ist lediglich, dass trotz des geringen Windes noch Schwell da ist, welcher das Boot ein wenig schaukeln lässt, was wiederum zum Schlagen von Baum und Segel führt. Also Geräusche und Verschleiß.

So langsam muss ich das Obst aufessen. Die Bananen werden dunkel, die Avocaods arg reif, usw. Aber ich hab ja noch jede Menge Dosen.

Heute ist fast wolkenloser Himmel. Vögel sind heute morgen keine zu sehen. Die letzten Tage waren immer so kleine Vögel beim Boot. Die fliegen dicht über das Wasser und halten ca. alle 5 Sekunden im Flug einen Fuß ins Wasser. Keine Ahnung was das soll.

Mittwoch, 25. Februar 2015

Tag 8

Postion: 25° 50` South, 89° 52` West
Wind 14kn, Kurs 290, Speed 6kn, 80%Wolken, Luft 24°, Wasser 21°

Es wakelt wieder ein wenig mehr, aber immer noch recht bequem. Eben hatte ich die erste Squall. Das sind hohe Wolkengebilde mit starken Winden. Dank Radar kann ich die Zugrichtung der Squall erkennen und oft auch ausweichen. Trotzdem erwischt mich der Wind noch ein wenig. Eben war ich 2sm entfernt und der Wind ging trotzdem auf 25kn hoch. Das ist dann so was wie ab und zu mal den Turbo zuschalten. GreenDuck läuft dann 10kn. Und das Segel scheint es auszuhalten :-)

Heute morgen habe ich mich schon wieder mal fast 2 Stunden mit der Kommunikation über Satelit rumgeärgert. Es klappt zwar fast immer, aber auch sehr oft mit Fehlermeldungen, Hängenbleibern oder auch das massig Daten gezogen werden und man gar nicht weiß welches Programm das jetzt auslöst.
Trotzdem ne Klasse Sache schon allein wegen des Wetters und der emails.

Allerdings meinen email-account unter gmail kann ich schon seit der Abfahrt nicht mehr abrufen.

Ansonsten kein Wal, kein Fisch, kein Vogel - nix los. Allerdings heute aufpassen auf die nächste Squall.

Habe jetzt etwa ein drittel der Strecke geschafft. 2200 km liegen im Kielwasser, 4400 km sind es noch bis zu Gambier.
Die Luft ist angenehm, Kleidung nicht mehr erforderlich.

Tag 7 [Delayed Attachment: kopf.jpg]

Delayed Attachment: kopf.jpg

Bild - Sonnenuntergang [Delayed Attachment: sonnunn.jpg]

Delayed Attachment: sonnunn.jpg

Sonntag, 22. Februar 2015

Tag 5

Postion: 29° 55` South, 85° 54` West
Wind 11kn, Kurs 310, Speed 5kn, 80%Wolken, Luft 20°, Wasser 19°
Noch immer beschert mir der Parasailor eine ruhige Fahrt.
War ja auch richtig was los gestern Abend. Erst ne Leiche an Deck (sh. Bild) und dann auch noch am späten Abend Näherungsarlarm. Falls mein AIS ein anderes Boot im Umkreis von 10sm entdeckt, schlägt es Alarm. Gestern abend habe ich dadurch in der Ferne das erste Boot gesehen. Ein kleiner Tanker mit 80m Länge. Er ist etwa 5 sm an mir vorbeigefahren.

Nach all dem Wind der letzten Tage komme ich jetzt in eine Flaute. Noch reicht der Wind zum segeln. Wenn nicht, keine Ahnung was ich mache? Treiben lassen oder den Motor anmachen. Erstmal abwarten.

Ruhig See, gut zum kochen. Heute gibt es Hähnchenleber mit Kartoffel-Pu, Zwiebelringen und Mais.
Wir gern mitessen möchte kann gern vorbeikommen.

Samstag, 21. Februar 2015

Tag 4

Position: 31° 29` South, 84° 07` West
Wind 16kn, Kurs 300, Speed 6,5kn, 80%Wolken, Luft 20°, Wasser 19°
Seit gestern ist der Parasailor oben und bringt mir eine ruhige Fahrt.

Wie immer, nur Vögel und Wasser. Aber, die Temperaturen gehen hoch. Hatte der Humboldstrom vor Valdivia nur 8 Grad, so hat das Wasser hier schon fast 20 Grad. Tagsüber (außer bei Regen) muß ich schon die Tür auflassen, sonst wird es mir hier im Salon zu warm.
In der Nacht bin ich am Rock Yosemite vorbeigesegelt. Im Hellen wäre ich mal nah rangegangen um den zu sehen. Aber im Dunkeln halte ich lieber 5 Meilen Abstand. In den Seekarten konnte ich nicht wirklich die Ausdehnung und Höhe des Felsens erkennen.
Es sind zwar viele Wolken am Himmel, aber es regnet selten und immer wieder kommt die Sonne durch.
Dadurch kann ich auch täglich etwa 2,5 kwh Strom ernten, die ich auch komplett brauche.
Navigationselektronik, Autopilot, Kühlschrank und Gefrierbox sind die Hauptverbraucher.

Duschen müßte ich auch mal wieder. Wobei ich das Gefühl habe, nicht so oft zu Duschen ist für die Haut eher gut.

Ist schon irgendwie eigenartig. So allein hier auf dem riesigen Ozean. Keine Spur von Beunruhigung. Auch der Tag gestaltet sich nicht langweilig. Ein wenig basteln, Lesen, Videos, chillen, ... und auch essen.
Und wenn ich dann rausschaue in die Weite des Meeres ist es ein angenehmes Gefühl.
Wichtig ist ausreichend Schlaf. Das klappt aber jetzt recht gut. Schwierig ist meist nur die erste Nacht.

Freitag, 20. Februar 2015

Tag 3

Postion: 33° 22` South, 82° 09` West, Etmal 190sm
Wind 20kn, Kurs 310, Speed 8kn, 90%Wolken, Luft 18°, Wasser 16°

Letzte Nacht habe ich die Robinson-Inseln weit westlich passiert. Nur die westliche konnte ich durch Wolkentürme schwach erkennen. Auch in der Nacht habe ich beide Segel wieder leicht gerefft gefahren. Hauptgrund dafür: Wenn es dann in der Nacht mal windiger wird, muss ich nicht extra aufstehen. Höre ich dann den Wind hochgehen, schalte (ist auf Standby) mein Smartphone ein und checke Geschwindigkeit und Kurs. Manchmal stehe ich auch auf und schaue rum.
Für meine Sicherheit in der Nacht checken AIS und ein aktiver Radarresponder ständig die Umgebung.
Falls eines der Geräte anschlägt (sehr laut akustisch) schalte ich das Radar ein und checke die Umgebung genauer.
Aber seit Valdivia hatte ich keine Boots-Sichtungen mehr.

Derzeit fahre ich exakten Vorwindkurs mit Schmetterling. Den Parasailor hochzuziehen traue ich mich noch nicht. Der Wind (true) geht bei Regenböen ab und an noch auf 25kn hoch. Das ist mir für das Spezialsegel zu viel.
Dank dieses Kurses ist das Segeln derzeit sehr ruhig und angenehm.
Heute nach muss ich wohl einen Gast an Bord gehabt haben. Mitte Backbord-Rumpf ist das Deck ziemlich vollgeschissen!? Oder sollte ich schlafwandeln?
Der Regen wirds abspülen.

Jetzte heißt es noch ein paar emails schreiben und dann versuchen das ganze wieder über die Satelitenleitung zu bekommen.

Donnerstag, 19. Februar 2015

Tag 2

Postion: 35° 05` South, 79° 16` West, Etmal 220sm
Wind 22kn, Kurs 300, Speed 8kn, 90%Wolken, Luft warm, Wasser 16°

Na endlich lässt das Gepolter ein wenig nach. Ich kann mich fast normal an Bord bewegen. Damit meine ich, mich nicht immer irgendwo festhalten zu müssen. Auch ein Frühstück war drin. Allerdings noch (vorsichtshalber) mit Antirutschdecke. Sogar die Nacht war ok. Zwar ziemlich laut, aber ich habe wohl ausreichend geschlafen. Die Eieruhr, welche mich stündlich wecken soll scheine ich aber oft zu überhören. Macht aber nix, ich werde auch so ab und an wach und schaue dann nach was so los ist.
Meist ist nix los. Nur Wasser, Wind und Wellen. Aber ein wenig Segeltrimm ist immer gut. Und dann schnell wieder ins Bett - weiterschlafen (Zumindest versuchen)
Wind und Wellen haben ein wenig nachgelassen. Aber weniger die Wellenhöhe, sondern das Wellenbild ist gleichmäßiger geworden. So ist das schon viel schöner.
Die Vögel kreisen nach wie vor ums Boot. Ansonsten habe ich nichts gesehen. Das Wasser wird wärmer und ich bin gespannt, wann die ersten fliegenden Fische wieder an Bord rumliegen.

Wenn ich gestern ein wenig von den Wellen und dem Getöse genervt war, so geht es mir heute richtig gut.

Mittwoch, 18. Februar 2015

Tag 1

Postion: 39° 50` South, 73° 27` West, Etmal 210sm
Wind 25kn, Kurs 320, Speed 10kn, 50%Wolken, Luft warm, Wasser 14°

Mann ist das ein Gepolter hier auf See. Am Besten ist es noch im Bett oder auf dem Kloh. Da fliegt man nicht immer hin und her.
Es ist recht viel Wind und die Wellen kommen mit bis zu 5 Metern so schräg hinten von der Seite und heben das Boot jedesmal diagonal an. Für das Boot kein Problem, ich finde es aber schon ganz schön anstrengend.
In 2 Tagen soll es gemütlicher werden.
Zu sehen gibt es viel Wasser, Vögel, auch Albatrosse und gestern tauchte auch direkt vor dem Boot ein großer Wal ab.
Boote konnte ich keine sehen. Auch nicht mit Radar und AIS. Bin wohl der einzige hier auf dem großen Teich.
Ich bin ein wenig müde, aber sonst guter Laune. Hoffentlich schlafe ich kommende Nacht besser.

Dienstag, 17. Februar 2015

Tag 0 - Der Start

So, jetzt wird es ernst.
- Alle Vorräte sind an Bord.
- Die Technik ist in Ordnung
- Und auch die Behörden waren gestern zufrieden.
Somit geht es gleich los.

Ich selber verspüre schon seit ein paar Tagen ein gewisse Unruhe ohne zu wissen warum genau. Vielleicht die Gedanken "Hast du an alles gedacht", "Wird das Wetter ok sein" oder einfach nur "Wie ist das so ca. 4 Wochen allein auf dem Meer".
Ich werde es erfahren. Um 11 Uhr soll es losgehen.
Erstmal raus aus dem Fluß, dann raus aus der Bahia Corral und dann gleich weit raus in den Pazfik.
Für heute und die nächsten Tage ist Starkwind gemeldet, es wird also ordenlich vorrangehen.
So nun noch ne Runde Tschüß sagen und ne Menge Hände schütteln und dann ab die Post.

Ich werde täglich von unterwegs berichten (Falls die Technik nicht versagt).

Freitag, 13. Februar 2015

Der Pazifik und ich. Der Countdown läuft.

Montag oder Dienstag soll es losgehen.
Das heißt, jetzt alles einkaufen. Das ganze Boot checken. Letzte Reparaturen und dann am Montag bei den Behörden abmelden.
Und dann geht es hinaus in den Pazifik. Ich rechne mit ca. 4 Wochen bis zur Ankunft auf Gambier.