Sonntag, 28. Oktober 2018

Saisonende für mich in Savusavu und ein neues Projekt


Savusavu in Fiji ist schon recht regenreich. Irgendwie regenet es jeden Tag und oft auch recht gewaltig.
So war es schön, heute abend endlich mal wieder einen schönen Abendhimmel zu haben.


Jetzt bleibt das Boot erstmal hier an einer Cyclon-Mooring. Die soll halten, Sagen die hier. Ich will es mal glauben. Auch das Boot wurde ein wenig sturmfest gemacht. Genua runter. Gute dicke Seile an die Mooring und auch sonst möglichst vieles abgebaut. Mitte Januar will ich wieder hier sein.
Wie es nächstes Jahr weitergeht - keine Ahnung. Da ist mir was dazwischen gekommen.

Ich habe in Kanada ein kleines Haus gekauft (Nova Scotia, Cape Breton, West Arichat).
Da will ich erstmal hin und schauen was ich damit mache. Sicherlich werde ich den nächsten Nord-Sommer da ein wenig basteln. Da ich sowohl vor und auch hinter dem Haus ankern kann, muß ich wohl mal irgenwie mit dem Kat dahinkommen. Ist allerdings ne ziemlich lange Strecke. Mal sehen wie das wird.








Ich hatte schon eine Weile gedacht, ich könnte mal wieder ein Landprojekt gebrauchen. Zudem würde ich auch gern meine Segelzeit auf etwa 6 Monate im Jahr reduzieren. So paßt das ganz gut. Ich habe dann auch mehr Zeit für Deutschland.

PS: Auf dem Grundstück ist auch ein Gewächshaus. Mal sehen was ich da anbaue. Neuerdings sind da ja in Kanada ganz gewisse Pflanzen erlaubt !!!

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Danke

Bevor ich nun meine Tasche nehme und von Bord gehe, möchte ich nicht versäumen mich für die schöne Zeit zu bedanken! Es war eine Bereicherung in vielerlei Hinsicht:

Wie jeder weiß nutzt der Segler den Wind um voranzukommen. Weit draußen auf dem Pazifik wird uns aber erst bewusst, wie sehr wir den Naturgewalten ausgesetzt sind. Es ist nicht nur der Wind, der uns vorantreibt, da gibt es Strömungen in alle Richtungen, da gibt es den Einfluss des Mondes, der nicht nur die Tiden verursacht. Der Wind formt die Wellen und die Dünung. Die Wellen können sich überschneiden und von hinten, von der Seite oder auch von vorne kommen. In den ersten Tagen unserer Fahrt kamen die Wellen von schräg hinten und waren sicher 3,50m hoch! Es gab durchaus Momente, in denen ich bereut habe an Bord zu gehen... Und dann gibt es die nächtliche Dunkelheit! ... unheimlich, verschwendet man auch nur einen Gedanken daran, dass einer von uns über Bord gehen könnte! Die Hoffnung auf eine Rettung ist je nach Seebedingungen fast hoffnungslos und dann gibt es noch diese unendliche dunkle Tiefe unter einem, in der man stets aufsteigende Ungeheuer  mit dreieckigen Rückenflossen vermutet....Und wenn die ganze Nacht über die Wellen gegen die Rümpfe donnern, dass es nur so kracht und das Schiff krächzt, wenn es in den Wellen hin und hergerissen wird, geht schonmal die Fantasie mit einem durch...

Umso schöner war es für mich schon in den ersten Momenten an Bord erfahren zu dürfen, dass die "Green Duck" von ihrem Skipper mit sicherer Hand gesteuert wurde, erfahren, souverän und stets aufmerksam und niemals dem Zufall überlassen... Nicht nur die Segelstellung wurde stets optimiert, beeindruckend ist auch die Ausrüstung des Schiffes, auf dem es bei wichtigen Teilen stets mindestens ein Backup gab, in manchen sogar gleich 4(!!!), wie sich bei den Navigationskarten herausstellte. Während Solarzellen schon beinahe zur Standardausrüstung von Langzeitseglern gehören, sowie auch ein Autopilot, der nicht nur nachts Gold wert ist, gibt es auf der "Green Duck" auch viele zusätzliche Annehmlichkeiten, wie eine Waschmaschine und einen "Watermaker"; letzterer machte uns unterwegs völlig unabhängig vom Betanken des Schiffes mit Trinkwasser. Was die Sicherheit an Bord betrifft, so gibt es neben den üblichen Signalmitteln und Rettungswesten, einer AIS-Bake sowie einem AIS-Transponder, Radar, einer EPIRB und einem Funkgerät auch ein Satelliten-Telefon, welches das Führen von Telefonaten von jedem erdenklichen Punkt der Erde aus ermöglicht. Da gibt es aber auch viele andere Details, die die Liebe zur Technik und zur Perfektion deutlich machen, zumindest hinsichtlich der Funktionsfähigkeit! Damit die energetische Versorgung der Schiffsbatterien nicht überstrapaziert wird, kann man beim Kochen z.B. leicht umstellen auf Diesel-betriebende Herdplatten! Selbstverständlich gibt es auch ein Paneel, auf dem stets  der Ladezustand der Batterie sowie Verluste bei Stromverbrauch kontrolliert werden können! Das Dingi kann man entweder mit Außenborder oder elektrisch fahren, ganz nach den Bedürfnissen. Dann gibt es da noch einige Raffinessen hinsichtlich der Steuerung des Bootes. Die Elektrik mit dem Zusammenspiel moderner Kommunikationsmittel ermöglicht das Steuern des Schiffes des nachts vom Handy aus, sodass außer einem kurzen Rundumblick in regelmäßigen Abständen (um die Boote ohne AIS rechtzeitig zu erfassen) die Navigation vom Bett aus erfolgen kann! Einfach genial angesichts der Vorstellung, dass andere Schiffe nachts bei Wind und Wetter vom Steuerstand aus gesteuert werden müssen.... Nebenbei sei erwähnt, dass die so gewonnene Zeit mit Hilfe eines Beamers zum Genuss verschiedenster Filme genutzt werden kann!!! :-)
Noch ein kleines Bonbon sei erwähnt, das beim Ankern sehr hilfreich ist: Ein vorausschauendes Sonar...
Soviel zur Ausrüstung des Schiffes! Damit aber nicht genug: das Schiff ist gleichzeitig Ersatzteillager und Werksstatt. Als die Wasserpumpe des einen Motors versagte, wurde kurzerhand eine Oberfräse aus den Tiefen des Schiffes ausgegraben und so lange an der Pumpe gefräst, bis der Impeller wieder passte und ein Vakuum in der Wasserpumpe wieder erzeugt werden konnte....Ein gewaltiges Arsenal an Werkzeugen ermöglicht aus meiner Sicht schier unendliche Möglichkeiten an Reparaturen... dabei scheint es völlig egal zu sein, ob es um die Reparatur der Waschmaschine oder den Austausch eines Propellers geht!


Nun aber zur eigentlichen Fahrt: Zwei Dinge haben mich besonders beeindruckt. Wir haben natürlich eine Menge Menschen getroffen, die ich grundsätzlich in zwei Gruppen einteilen möchte:

Da sind einerseits die Polynesier, die hier einheimische Bevölkerung, deren Geschichte sehr interessant ist! Ursprünglich aus Ostasien stammend, haben sie schon vor langer Zeit weite Entfernungen in einfachen, aber seetüchtigen Schiffen im Pazifik zurückgelegt und so die verschiedensten Inseln besiedelt. Ihre Lebensphilosophie ist beeindruckend und für ihr Überleben  schon immer notwendig gewesen: "Nur gemeinsam sind wir stark und können große Dinge bewirken!" Und das leben sie auch. Mich hat das sehr nachdenklich gestimmt, leben doch die Menschen in den westlichen Ländern in dem Glauben die fortschrittlichsten weltweit zu sein. Sind sie das mit ihrem ausgeprägten Hang zum Egoismus tatsächlich? Oder sollten wir uns ein Beispiel an diesen Menschen nehmen, die in ihrer Friedfertigkeit und Freundlichkeit nicht zu übertreffen sind. Wie wahr die Worte der Schuldirektorin auf dem Blue Water Festival, die in einer Ansprache nicht nur die Segler willkommen hieß, sondern betonte, dass auf ihrer Schule mehr als nur Lesen und Schreiben gelehrt würde. Lesen und Schreiben ist das Eine, aber es gibt mehr, es ist wichtig, dass das Herz am richtigen Fleck ist... Und was die Einstellung zur Arbeit angeht, so scheinen die Polynesier nach dem Pinzip zu leben: Wir arbeiten um zu leben! Auch diese Einstellung hat mich wieder einmal nachdenklich gemacht, scheint es doch bei uns alles verkehrt herum zu laufen.

Und da sind andererseits die Segler! Hierbei handelt es sich nicht etwa um eine verrückte Gruppe von Aussteigern, die der Zivilisation frustriert den Rücken gekehrt haben. Es handelt sich um eine kleine überschaubare Gruppe von Menschen, die genauso inhomogen zusammengesetzt ist wie unsere Bevölkerung. Auf dem Blue Water Festival in Tonga hatte ich die einmalige Gelegenheit viele von ihnen kennenzulernen. 47 Schiffe haben teilgenommen, solche mit nur ca. 11m, aber auch solche die als Zweimaster stolze 60m lang waren und deren Charterpreis pro Woche bei 230.000€ lag! Viele Nationalitäten waren dabei: Amis, Neuseeländer, Fanzosen, Schweizer, Skandinavier, Holländer, zusammen mit einem weiteren Schiff wir Deutschen, um nur einige zu nennen. Kinder, junge und alte Erwachsene, Paare, Familien und Einhandsegler. Eigner und Crew trafen sich auf dem Festival, doch die meisten von ihnen waren im Beruf erfolgreich, sonst hätten sie sich die Schiffe nicht leisten können. An Berufen waren häufiger Ingenieure vertreten, aber auch IT-Fachleute, ein Pilot, Firmeninhaber, eine Psychologin, Elekrotechniker, Kaufleute, ein Bänker, Restaurantleiter, um nur einige zu nennen. So unterschiedlich sie auch alle waren, so haben auch sie alle etwas gemeinsam: Alle strahlen vor Lebensfreude und leben Lebensqualität auf ihre Weise. Ihre innere Zufriedenheit machte das Fest so einzigartig und führte zu einer Art Verbundenheit, an die ich mich noch lange erinnern werde.


Christiane

Dienstag, 9. Oktober 2018

Auf nach Fiji - Tag 4

Auf der Zielgeraden....

Ludger musste erst noch den Propeller der rechten Maschine reparieren.
Die Zähne des Faltpropellers waren so ausgelutscht und verkantet,
dass die Flügel sich nicht mehr vollständig öffneten und die Maschine so vibrierte,
dass wir Angst um das Schiff hatten. Unter Wasser mit Hilfe eines Kompressors
baute Ludger den defekten Faltpropeller ab und montierte den feststehenden alten
Propeller wieder an, den er noch dabei hatte.
Aufwendig verknoteten wir einen Einkaufskorb unter den Propeller im Wasser,
damit SChrauben und ander Teile nicht 10m tief bis auf den Grund hinunterfallen konnten.

Nach einem kurzen Zwischenstopp an einem schönen Ankerplatz von Vanua Balavu (Fidschi)
haben wir jetzt noch 2 Stunden Fahrt vor uns bis nach Savusavu, wo das offizielle Einklarieren stattfinden soll.
Dazu gehören die vier Abteilungen: Immigration, Customs, Health und Biosecurity!
Und wehe dem, man meldet sich nicht ordnungsgemäß mit viel Schreibkram an....
Das soll einen Segler schon 2000§ gekostet haben! Die "Fidschi-Behörden" scheinen hier
besonders hart zu durchzugreifen! Ordnungsgemäß haben wir also nicht nur die Gastlandflagge
von Fidschi gehisst, sondern gleich darunter die gelbe oder Q-Flagge um anzuzeigen,
dass wir noch nicht einklariert sind (oder: "Alle sind gesund und wir bitten um freie Verkehrserlaubnis").

Etwas wehmütig sehe ich dem Ziel entgegen, mein letztes Ziel dieser Reise (nach insgesamt ca. 1800sm).
Von hier aus startet mein Flieger in Richtung Heimat. Nach dem gestrigen Tag,
an dem die See ruppig war und der Wind mit bis zu 28kn wehte - obwohl doch nur 14kn Wind
von allen vier Wettersystemen angekündigt waren, ist er heute fast ganz eingeschlafen
und so wechseln wir ständig zwischen Motorfahrt und gesetzten Segeln.
Die See ist platt und d ie Dünung geht inzwischen glücklicherweise gegen Null.

Christiane

Alles in Butter auf'm Kutter. Die Crew der Green Duck.

Auf nach Fiji - Tag 3

Nun kommen wir doch erst in der Nacht zum Donnerstag an. Einer von den flexofold Faltpropellern faltete sich nicht mehr richtig aus und ich habe den ausgetauscht. Jetzt sind wir wieder unterwegs. Draussen ist Dauerregen, aber drinnen ist es kuschelig.
Alles in Butter auf'm Kutter. Die Crew der Green Duck.

Sonntag, 7. Oktober 2018

Auf nach Fiji - Tag 2 (Tag 1, zu faul zum Schreiben)


Uhrzeit: 15:00 Tonga-Zeit
Position: 17° 39'S 178° 16W
Wind 4kn, Speed 4,5kn Motor
50% Wolken, Welle fast nix

Es geht vorran, wenn auch nur langsam, wir haben fast konstant 4kn Wind.
Zuwenig zum Segeln. Also knattert immer der Motor.
Aber es ist ein wenig mehr los.
Am ersten Tag haben wir viele Vögel und auch ein paar Delfine gesehen.
Und eben hat ein fast 10 kg Mahi Mahi angebissen und wir konnten ihn sogar rausziehen.
Schon filletiert, wird es jetzt volles Programm Fisch zu essen geben.

Ankommen in Savusavu werden wir am frühen Mittwoch.

Alles in Butter auf'm Kutter. Die Crew der Green Duck.

Dienstag, 2. Oktober 2018

Regattatag

Heute morgen um 9:00 Uhr eröffneten die neuseeländischen Veranstalter des Blue Water Festivals das Skipper-briefing für das "Whangarei Vava'u Challenge Cup Fun Race". Wir segelten zwar nicht mit, aber Ludger filmte mit seiner Drohne den Start. 20sm waren zu segeln bei bis zu 30kn Wind! Mit dabei waren Neuseeländer, Amis, die Schweizer mit ihren kleinen Kindern, Kanadier... Inzwischen haben wir uns fast alle kennengelernt! Start und Ziel war das "Refuge": Loslaufen zum Dingi, auf zu den Schiffen, Mooring los(!) und Segel setzen,..... auf dem Rückweg irgendwie, aber schnell zurück zum Refuge, egal, ob mit Dingi oder schwimmend zum Steg, Treppe hoch und den Namen des angekommenden Schiffes auf die Tafel schreiben!

Schon nach 3 Stunden waren 7 von 10 teilnehmenden Schiffen wieder da, vorneweg die "Infinety", ein 40 Fuß-Cat unter kanadischer Flagge. Während ich schlecht gelaunt meinen Rückflug buchte, kämpften die Segler draußen um den ersten Platz. Heute Abend treffen sich alle wieder zur After Race Party und zum BBQ...

Willkommensparty im Mango

Für uns spielt das lokale Orchester

Regatta, kurz nach dem Start. Eine Lagoon 400 führt das Feld an.

Die ersten Boote sind zurück