Sonntag, 18. September 2016

Überfahrt nach Neukaledonien und der erste Tag dort.

Nach 4 Wochen Vanuatu geht es nun nach Neukaledonien (gehört zu Frankreich). Diana, meine Begleiterin für 4 Wochen, ist mit dem Flieger zurück nach Neuseeland und freut sich auf ihre Töchter.
Somit bin ich dann alleine am Donnerstag morgen um 5 Uhr gestartet. Es wehte ein kräftiger Wind, das Boot ist im ersten Reff und ich bin mit 9kn unterwegs. Nachmittags lässt der Wind ein wenig nach und ich das Reff kommt raus.
So geht es durch die Nacht. Mein 1 Stunden-Check Schlaf klappt recht gut. Morgens passiere ich dann die ersten Inseln und der Wind verschwindet für 5 Stunden.
Und jetzt kommt dann der schwierige Teil. Die Einfahrt in den Havanna-Pass. Ich weiß, das ich 3 Stunden zu spät dran bin. Die starke Strömung kommt mir mit ca. 4kn entgegen. Zudem ist Vollmond und der Wind steht mit (glücklicherweise nur 16kn) gegen die Welle. Diese Situation kann gewaltige brechende Wellen erzeugen.
Schlau wie ich bin, bin ich schon etwas früher hinter das erste Riff und kann dadurch etwas später in den Havanna-Paß einbiegen. Es ist Nacht, aber mit Vollmond. Trotzdem bin ich unangenehm überrascht von den großen Wellen dort.
Die Segel sind noch draußen. Wind von hinten und beide Maschinen fast Vollgas. So geht mit nur 4kn vorran. Von hinten rollen die mächtigen Wellen auf mich zu und drohen zu brechen. Ich schwitze und habe beide Hände hochkonzentriert fest am Ruder.
Die Wellen drücken mich hin und her. Gar nicht so einfach die Richtung zu halten.
15 Minuten lang habe ich Adrenalin-Kick. Dann kann ich mit Vollgas durch eine schmale Passage in eine Ankerbucht einbiegen. Das Spiel ist vorbei. Der Anker fällt und ich kann aufatmen. War heftiger als erwartet.
Ich schlafe gut und erreiche am nächsten Tag bei tollem Wetter Noumea.
Über Funk werde ich schon von Klaus begrüßt (hat mich auf dem AIS gesehen).
Doch einen legalen Ankerplatz zu finden ist nicht möglich. Hier sind so viele Boote. Müßen tausende sein. Alle Ankerbereiche sind voll mit privaten Moorings. Kein Platz da zum Ankern. Letztendlich habe ich die Nase voll und der Anker fällt im Fahrwasser. Bisher hat mich niemand hier weggejagt.
Jetzt ist Sonntag abend und die lokalen Boote kommen vom Segeln wieder rein. Sieht fast aus wie an der Schlei. Ein Boot nach dem anderen auf dem Weg zur Mooring oder in einen der vielen Häfen.
Kaffee und viele Infos gabs heute an Bord der Tiedvertrieb mit Klaus und Wolfgang. Klaus backt hervorragenden Kokosnußkuchen. Morgen früh führt er mich zu Immigration, Customs und Biosecurity. Und dann erst bin ich legal im Land.
Noch Internet besorgen, Einkaufen und dann mal weitersehen.

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